Weißkiefer, Föhre, Gemeine Waldkiefer – Pinus silvestris

Wuchs:
oher Baum mit lockerer, im Alter oft einseitiger, schirmförmiger Krone. Erreicht Höhen bis 40 m (45 m). Rinde im oberen Stamm- und Kronenbereich fuchsrot und sehr dünn. 2-nadelig.
Wurzelsystem:
Entwickelt gewöhnlich eine Pfahlwurzel. Auf tonigen, grundwassernahen und moorigen Böden bleibt sie jedoch Flachwurzler.
Standort und
Bodenansprüche:

Die Kiefer benötigt in der Regel sonnige, völlig freie Lagen. Nur auf sehr guten Standorten erweist sie sich als geringfügig schattenverträglich. Bezüglich Nährstoff- und Wasserversorgung ist sie außerordentlich anspruchslos und besiedelt selbst ärmste Sandböden sowie saure Hochmoorstandorte. Auch an die klimatischen Verhältnisse stellt sie keinerlei Ansprüche. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht vom Rand der Arktis bis ins heiße Spanien. Dort klettert sie in der Sierra Nevada bis auf Meereshöhen von 2100 m.
Verwendung:
Eignet sich vor allem als Gruppengehölz. Innerstädtisches Klima, Hitze und Trockenheit werden gut vertragen. Gegen Industrieimmissionen ist sie jedoch sehr empfindlich.
Von Natur aus ist die Weißkiefer nur auf trockenen und flachgründigen Substraten vertreten, wo ihr keine große Konkurrenz durch andere Baumarten erwächst. Durch die forstwirtschaftliche Förderung ist sie heute auf den verschiedensten Standorten anzutreffen. Für den wirtschaftlich orientierten Waldbauer erweist sich jedoch eine Wertholzerziehung auf besseren Bonitäten als äußerst schwierig. Kaum eine andere Holzart wird von so vielen schädlichen Insekten befallen wie die Kiefer. Begleitvegetation, Rüsselkäfer und Schüttepilze führen zu hohen Ausfällen in der Kulturphase; auf Wildverbiß und Fegeschäden reagiert sie ganz besonders empfindlich und schließlich verursachen Naßschnee und Duftanhang immer wieder große Einbußen im Stangenholzalter.
Ein schwerwiegender Nachteil ist auch ihre stark bodenversauernde Nadelstreu. In Reinbeständen entstehen dicke Rohhumusschichten, die eine willkommene Verjüngung von Mischbaumarten oftmals wirkungsvoll verhindert. Auf armen Standorten kommt es dadurch bereits nach einer einzigen Generation Weißkiefern zu weiteren Bonitätsverlusten.
Das Optimum der Kiefern-Forstwirtschaft liegt auf den Sandböden der norddeutschen Tiefebene, in Polen und den klimatisch rauen Lagen Rußlands. Gerade auf diesen nährstoffarmen, lockeren Substraten liefert die Kiefer wirtschaftlich interessante Zuwächse, während sie an den meisten anderen Standorten nur vergleichsweise geringe Massen- und Wertleistung erreicht. Die für eine hochwertige Holzqualität nötige Feinastigkeit ist in der Regel durch hohe Stammzahlhaltung bis ins Stangenholzalter zu erzielen. Wie bei keiner anderen Nadelholzart spielt aber neben der richtigen waldbaulichen Behandlung auch die Herkunftswahl eine dominierende Rolle. Die einzelnen Lokalrassen unterscheiden sich hinsichtlich Kronenform, Stammqualität, Schütteresistenz und Wuchsleistung erheblich. Im nördlichen Areal und in Gebirgslagen finden sich häufig schmalkronige Formen, die weniger durch Schneebruch gefährdet sind.
Die wertvollsten Weißkiefernbestände Österreichs stocken im nördlichen Waldviertel um Litschau. Aber auch auf trockenen, seichtgründigen Karbonatenstandorten im Bereich der nördlichen und südlichen Kalkalpen sind erstaunlich gut geformte und gesunde Bestände anzutreffen, die auf diesen Bonitäten die Fichte in ihrer Wuchsleistung weit übertreffen. Eine wirtschaftlich interessante und waldbaulich nachhaltige Wertholzproduktion ist in der Regel nur durch eine ausreichende Mischung mit standortsgemäßen Laubbaumarten zu erreichen.

Quelle:
E.Herzog, A 4810 Gmunden
www.baumsamen.com